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Als traumasensible Familienbegleiterin unterstütze ich Familien in herausfordernden Lebenssituationen mit fachlichem Know-how, interkultureller Kompetenz und einem fein geschulten Blick für die Dynamiken unter der Oberfläche. Ich arbeite ressourcenorientiert, bindungsbasiert und mit einem tiefen Verständnis für das, was Trauma im Familiensystem bewirken kann.

Mein Angebot

Ich begleite Familien in hochbelasteten Lebenssituationen, oft mit Migrationshintergrund, häufig mit komplexen Traumafolgestörungen oder psychischer Erkrankung. Mein Ziel ist es, nicht nur das Verhalten der Beteiligten zu betrachten, sondern die tieferliegenden Ursachen zu verstehen und so zu nachhaltiger Entlastung beizutragen. Dabei arbeite ich eng mit involvierten Fachpersonen, Institutionen und Behörden zusammen.

Ich biete:

  • traumasensible Familienbegleitung vor Ort und/oder Online
  • begleitete Besuche (z. B. Mutter-Kind oder Vater-Kind), in Absprache mit KESB oder SD
  • Fachberatung/Supervision mit traumasensiblem Blick (z. B. für involvierte Sozialarbeitende)

Fallbeispiel: Was eine traumasensible Brille verändern kann

Kürzlich wurde ich angefragt, eine afghanische Familie zu begleiten. Es standen schwerwiegende Vorwürfe im Raum, es ging um mögliche Kindswohlgefährdung aufgrund von Verdacht auf Gewalt, um eine Mutter in akuter psychischer Krise, um einen Vater, der laut Einschätzung der Behörde nicht viel zur Familie beitrage und seine Frau alles alleine machen lasse. Ein klassisches Bild, das sich gut in unsere westliche Vorstellung von einem „patriarchalen Mann aus einer traditionellen Kultur“ einfügt.

Die Mutter war zu diesem Zeitpunkt in psychiatrischer Behandlung, schwer traumatisiert, völlig erschöpft, und mein Auftrag war es, den Vater in der Erziehung seiner Kinder zu unterstützen, solange sie nicht zuhause war. Also ging ich regelmässig hin, schaute durch die Trauma-Brille und begleitete.

Was ich sah, war ein Vater, der überfordert war, verständlicherweise, angesichts der vielen Meldungen, der sprachlichen Barrieren und der fremden Erwartungen. Ich sah aber auch, dass er sich bemühte. Dass er mit Interesse da war für seine Kinder, dass er seine Aufgabe ernst nahm, auch wenn ihm vieles fremd war und er kaum wusste, was nun richtig oder falsch war in diesem neuen kulturellen Kontext, in dem er sich plötzlich bewähren musste.

Als die Mutter zurückkam, wurde mein Auftrag angepasst. Ich sollte nun eines der Kinder regelmäßig begleiten. Nach wenigen Terminen bat sie mich, das zu unterlassen. Sie wolle das nun selbst übernehmen. Und obwohl sie ganz offensichtlich überfordert war und kaum die Kraft hatte, den Alltag zu bewältigen, bestand sie darauf, alles selbst zu machen. Das kam mir, aus meiner Erfahrung mit traumatisierten Müttern bekannt vor. Also suchte ich das Gespräch mit der Frau, um nicht nur auf die äusseren Umstände zu schauen, sondern gemeinsam das dahinterliegende zu erkennen.

Was wir entdeckten, war ein Nervensystem im Ausnahmezustand. Eine Frau, die so tief verletzt worden war, dass sie kaum mehr in der Lage war, anderen Menschen zu vertrauen. Nicht aus Trotz oder Stolz, sondern aus purem Überlebensinstinkt. Ihre Hypervigilanz, ihre tiefe Wachsamkeit und ihr «sich nicht helfen lassen wollen», all das war Ausdruck ihres inneren Alarms, nicht ihrer Persönlichkeit. In dieser Not konnte sie nicht anders als die Verantwortung, die Kinder und die Termine selber managen zu wollen. Weil es ihr einziger Weg war, ein Gefühl von Sicherheit zu bewahren.

Und der Vater? Der zog sich noch mehr zurück. Nicht, weil er faul war. Nicht, weil er sich über seine Frau stellen wollte. Sondern weil er gar nicht wusste, wie er noch dazugehören sollte. Sicherlich hatte sein Verhalten auch kulturelle Hintergründe, aber eben nicht nur! Er war
mit seiner eigenen Geschichte, seiner Migrationserfahrung, seinem Schmerz längst in einem Zustand der Überforderung und das drohte missinterpretiert zu werden.

Ich konnte diese Dynamik sichtbar machen. Nicht nur für die Familie, sondern auch für die Behörde. Ich konnte aufzeigen, dass hier keine Bösartigkeit am Werk war, keine Vernachlässigung im klassischen Sinn, sondern eine kollektive Überforderung, gespeist aus Trauma, kultureller Entwurzelung und einem Mangel an Verständnis für das, was in solchen Familiensystemen wirklich wirkt.

Das war entscheidend. Denn hätte ich das nicht gesehen, wäre der Vater weiterhin als passiver Macho abgestempelt worden, die Mutter als schwierige Klientin die «keine Hilfe will» und es hätte sehr gut sein können, dass man die Kinder fremdplatziert hätte. Mit all den Folgen, die das für ein ohnehin belastetes System bedeutet hätte.

Heute geht es der Familie besser. Die Mutter ist wieder stabil, der Vater mehr eingebunden, die Kinder dürfen sich, in einem zunehmend gesunden Umfeld, entwickeln. 

Das ist der Unterschied zwischen einer traumasensiblen Familienbegleitung und einer die es nicht ist.

Feedbacks:

„SO SO WICHTIG! Wir brauchen dringend traumasensible Ansätze in der Familienbegleitung sowie im Case Management bei KESB, Gericht & Co.!!“

Daniela Sinsel, Ärztin und Psychotherapeutin

„Dein unglaubliches „Gspüri“ für Menschen, Deine Sicht auf die Dinge oder wie Du Begebenheiten aus einer anderen Perspektive angeschaut hast, haben mich fasziniert und waren sehr bereichernd für mich.“

Laura, Sozialpädagogin

„Miriam erfasst im Alltag intuitiv Situatonen und geht diesen auf den Grund, sie kommuniziert authentisch und klar und bleibt in schwierigen Situationen ein kongruentes und wohlwollendes Gegenüber für die Familien.“

Stephan Arnsberg, Sozialpädagoge und Teamleiter

„Miriam erlebe ich im alltäglichen Berufsleben in der Interaktion mit dem Klientel als ausgesprochen klar. Sie kommt rasch auf den Punkt und erkennt ebenso schnell, wenn sich die Situation im Alltag verändert und dementsprechend auch die Vorgehensweise angepasst werden muss in diesem stets dynamischen Prozess. Miriam begegnet dem Klientel auf Augenhöhe und direkt, dabei ist die Kommunikation authentisch. Nebst ihrem Fachwissen arbeitet Miriam aus dem Herzen und diese Kombination bietet guten Boden für mögliche tiefgreifende und nachhaltige Veränderungsprozesse in Richtung gelingender Selbstwirksamkeit.“

Denise Disterheft, Sozialpädagogin und biodynamische Craniosacral Therapeutin

Wer ich bin

Ich bin Miriam, Sozialpädagogin i. A., SomaticCoach, psychologische Beraterin, mit vielen Jahren Erfahrung in der Arbeit mit Menschen in hochbelasteten Situationen. Ich bin selbst aus einer traumatisierten Familie hervorgegangen, verfüge daher über sehr hohe Belastbarkeit und einem tiefen Verständnis für dysfunktionale Verhältnisse. Meine interkulturellen Kompetenzen sind aussergewöhnlich ausgeprägt, da ich aus Südamerika stamme und in beiden Kulturen zu Hause bin.

Kontakt

E-Mail: miriam-cook@gmx.ch
Telefon: 078 222 27 37

Stundenansatz: 120 CHF/Stunde, zzgl. Fahrspesen

Mehr über mich und meine weiteren Angebote finden Sie auf meiner Website: www.miriamcook.ch